Live-Umfragen mit Mentimeter: Nix Neues – aber trotzdem gut!

Ein Publikum sitzt vor einem Bild. Dort sind verschiedene Wörter abgebildet, die die Stimmung des Publikums wiedergeben. Überschrift: Warum Mentimeter in Online-Veranstaltungen nicht fehlen darf.

In unserem Werkzeugkoffer stecken viele Tools und Methoden, um Online-Veranstaltungen lebendig und interessant zu machen. Einige sind Spezialwerkzeuge für Sondereinsätze. Andere sind bewährte Standardtools. Wie Mentimeter: das „Multitool“. Warum wir es bei Online-Veranstaltungen immer wieder einsetzen.

Aber das nutzen doch alle! Ist das nicht langweilig? 

Zugegeben: Mit Live-Umfragen kann man in Online-Veranstaltungen kaum noch jemanden in Erstaunen versetzen. Die meisten haben solche Tools schon mal benutzt. Und genau das ist ein echter Vorteil, denn so machen die Teilnehmenden routiniert mit. Außerdem setzen wir Tools nicht ein, um zu zeigen, wie innovativ wir sind, sondern um Veranstaltungen gut zu machen. Und dabei können Mentimeter und ähnliche Tools helfen – auf unterschiedliche Weise. Wie, das zeigen wir in diesem Beitrag. 

Noch mal ganz kurz für alle: Was ist Mentimeter?

Mentimeter ist eine interaktive Präsentationssoftware, mit der Teilnehmende einer Veranstaltung in Echtzeit befragt werden können:  nach Meinungen, Bewertungen, Stimmungen, Erfahrungen oder Feedback. Die Teilnahme ist einfach per Browser oder Smartphone möglich. Es gibt gute Alternativen von anderen Anbietern, z. B. AhaSlides, TEDME, Kahoot oder Edkimo. Da wir mit Mentimeter die meiste Erfahrung haben und es für unsere Anforderungen am besten geeignet ist, bleiben wir in diesem Beitrag bei diesem Beispiel. Hier geht es übrigens zu 3 schnellen Hacks für noch bessere Menti-Abfragen.

Wir machen eine Vortragsveranstaltung. Brauchen wir da so einen Spielkram? 

Klare Antwort: Ja unbedingt! Live-Umfragen sind gerade bei solchen Veranstaltungen wichtig, bei denen die Teilnehmenden sonst nicht viel Gelegenheit zur aktiven Beteiligung haben. Zur Erinnerung: Bei Präsenzveranstaltungen mit Vorträgen sitzen alle in einem Raum. Man sieht die anderen von Kopf bis Fuß. Man wird selbst gesehen. Man hört, wenn jemand hustet. Man sieht, wenn Leute gehen. Man spürt die Stimmung im Saal – als Teil des Ganzen. Online fühlt sich das anders an. Wer Bild und Ton ausmacht, wird schnell vom Teilnehmenden zum passiven Zuschauenden. Sind da noch andere im (virtuellen) Raum? Vielleicht.

An welcher Stelle in der Veranstaltung sollten wir Mentimeter einsetzen?

„Mentis“ können sinnvoll in allen Phasen der Veranstaltung eingesetzt werden. Zum Auftakt, am Ende oder mittendrin. Wo passt es am besten und wie viele Abfragen sind sinnvoll? Das kommt darauf an. Bei einem einstündigen Webtalk sind fünf Mentis eher übertrieben. Aber bei mehrtägigen Konferenzen können sie gut an verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen oder auch als verbindendes Ritual zum Feierabend – etwa mit einer Frage nach der Erkenntnis des Tages. 

Mentimeter zum Auftakt

Interaktive Tools machen die Teilnehmenden sichtbar, sowohl die Gruppe als auch die Einzelnen. Aus diesem Grund beginnen wir eine Veranstaltung gerne direkt mit einer Umfrage. Zum Beispiel so:

Wie viele Mitarbeitende hat Ihre Organisation (Gruppierte Antworten)

Wie viel Erfahrung haben Sie mit dem Thema? (Skala mit Schieberegler)

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an THEMA HEUTE denken? (Wortwolke)

So schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe, z. B.:

  • Als Veranstaltende, Moderierende, Referierende erfahren wir mehr über die Teilnehmenden und können diese Informationen von Anfang an berücksichtigen.
  • Die Teilnehmenden erfahren etwas über die anderen in der Gruppe und können sich selbst einsortieren. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden deutlich.
  • So werden gleich zu Beginn nicht nur Moderation, Veranstalter und Referenten vorgestellt, sondern auch die Teilnehmenden: „Wir sind …. Wer seid ihr?“
  • Wir zeigen deutlich: Wir interessieren uns für euch.
  • Wir senden eine klare Botschaft: Die Veranstaltung ist interaktiv. Mitdenken und Mitmachen sind erwünscht.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an THEMA HEUTE denken? (Wortwolke)

Bei dieser Frage kann jede Person bis zu drei Begriffe eingeben. Aus den einzelnen Beiträgen entsteht eine gemeinsame Wortwolke – ein sichtbares Ergebnis der Zusammenarbeit der Teilnehmenden im virtuellen Raum. Das ist gut fürs Raumgefühl und für das Wir. 

Und: Wer schon kurz über das Thema nachdenken durfte, kann gleich beim Vortrag besser zuhören. Mit einer einfachen Frage sorgen wir also für Sichtbarkeit, Gemeinschaftsgefühl und erhöhte Aufmerksamkeit. Außerdem zeigen wir Wertschätzung und erfahren noch etwas über das Publikum. 

Mentimeter während der Veranstaltung

Mitten im Vortrag: Schon wieder Mentimeter! Ist das notwendig? Notwendig ist es nicht – aber bei längeren Vorträgen eine gute Idee. Manche Referierende nutzen interaktive Live-Umfragen, um die Teilnehmenden wach und aktiv zu halten. Schätzfragen, Meinungsfragen, Einsammeln von Lösungsvorschlägen – wer das Publikum mitmachen lässt, kann die Aufmerksamkeit auch über längere Zeit auf hohem Niveau halten. 

Und dann ist da noch ein anderer wichtiger Aspekt: Manche Menschen haben beim Zuhören nach einiger Zeit das Bedürfnis, selbst etwas mitzuteilen. In Präsenz kann man mit dem Nachbarn flüstern, oder sich mit Gesten, Geräuschen, Zwischenrufen bemerkbar machen. Online müssen solche Kanäle extra geschaffen werden. Dafür gibt es auch andere Methoden wie z. B. Chatwasserfall oder Murmelgruppen. Aber Live-Umfrage-Tools sind gut einsetzbar, um die Dinge auf den Punkt zu bringen und für alle sichtbar zu machen. Mentimeter-Fragen eignen sich auch, um einen neuen Themenabschnitt einzuleiten: Zum Beispiel mit einem Mini-Quiz – das aktiviert und sorgt für Unterhaltung. 

Das ist zu kompliziert und dauert zu lange? Nicht, wenn wir das Tool schon am Anfang ausprobiert haben. Beim zweiten Mal geht es meistens richtig schnell.

Skala
Skala

Mentimeter zum Abschluss

„Können wir eine Feedback-Umfrage am Ende der Veranstaltung machen?“ Das werden wir von Kund*innen oft gefragt. Ehrlich gesagt: Nein. Wenn in der Veranstaltung alles gesagt ist, suchen die meisten Teilnehmenden zügig den Ausgang. Für detailliertes Feedback zu verschiedenen Aspekten der Veranstaltung fehlt da meist die Energie. 

Was aber fast immer gut funktioniert, ist eine letzte Frage, bei der wir ein Stimmungsbild des Augenblicks einfangen. Wir geben den Teilnehmenden das letzte Wort – gut sichtbar für alle in einer Wortwolke. Hier sind möglichst allgemeine, offene Fragen gut geeignet, auf die man mit einem Wort und ohne längeres Nachdenken antworten kann. 

Unsere Lieblingsfrage ist einfach und daher besonders gut:

Was nimmst du von dieser Veranstaltung mit? 

Diese Frage passt immer und ist leichter zu beantworten als „Was war heute für dich neu?“, „Was willst du jetzt konkret umsetzen?“, „Deine wichtigste Erkenntnis?“ usw. Bei längeren Veranstaltungen hilft auch diese Frage gut: „Was ist für dich das Wort des Tages?“So verlassen die Teilnehmenden den Raum mit einem kurzen Einblick in die Gedanken der anderen, mit denen sie gemeinsam Zeit verbracht haben.  Die Wortwolke am Ende ist ein Stimmungsbild, das in den meisten Fällen positiv ausfällt, wenn man den Fokus der Frage auf den Nutzen legt (wie bei unserer oben erwähnten Lieblingsfrage). So ein Stimmungsbild ist außerdem eine schöne Erinnerung und liefert ein attraktives Bild für die Dokumentation. Die Mentimeter-Wortwolke am Schluss – das ist das Sahnehäubchen der Veranstaltung.

Und jetzt du: Was nimmst du aus diesem Beitrag mit?

https://www.menti.com/alkthprkq8r1

Oder besuche die Website: www.mentimeter.com und gib den folgenden Code ein: 5160 1419

Benutzt ihr andere Tools als Mentimeter in euren Veranstaltungen oder möchtet ihr mehr darüber erfahren? Schreibt uns! Wir unterstützen gern. Folgt #Lindmanns auf LinkedIn und abonniert unseren Newsletter, um unsere Tipps, Termine, Erfahrungsberichte und Ratgebertexte nicht zu verpassen. 

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  1. […] ihr das Tool konzeptionell einplant und methodisch einsetzt, haben wir in einem umfassenden Ratgeber-Artikel zu Mentimeter beschrieben. Hier jedoch soll es um Tipps und Tricks in der praktischen Anwendung […]

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